Ein Teil der Autoren für das „Märkisch-Oderland Jahrbuch 2026“
© Edgar Nemschok
Alte Funde, neue Erkenntnisse – Geschichte und Geschichten
33. Auflage des Jahrbuchs Märkisch-Oderland 2026 ist erschienen
Zum 18. Treffen der Ortschronisten in Märkisch-Oderland gab es wieder eine Neuerscheinung zu besprechen. Dr. Reinhard Schmook aus Bad Freienwalde präsentierte die 33. Auflage „Märkisch-Oderland Jahrbuch 2026“. Wie alle vorangegangenen Jahrbücher ist es reich an Erinnerungen, an fast vergessenen Fakten und geschichtlichen und persönlichen Neuentdeckungen. 29 Historiker, Journalisten, Restauratoren, Naturschützer, Archäologen oder Ortschronisten waren wieder den Dingen, den Orten auf den Grund gegangen und hatten Lebensläufe erforscht. Dr. Reinhard Schmok umriss jeden der Beiträge und gab eine kurze Inhaltsangabe, die neugierig aufs Lesen macht.
Da geht es um 3000 Jahre alte Funde in Klessin, archäologische Entdeckungen an der Batzlower Dorfkirche und in Wriezen. Dr. Ulf Grieger begibt sich auf die Spur von Peter Friedrich Mengel in Bad Freienwalde, der in der gesamten Zeit der Weimarer Republik als Landrat tätig war. Kaum eine Erinnerung gibt es bisher auch an die Brandenburgische Provinzialschul- und Erziehungsanstalt in Strausberg. Nun erforschte Gerd-Ulrich Herrman diese Geschichte. Ellen Buchwald hat sich über die Tätigkeit einstiger örtlicher Baupolizeibehörden und die Bautätigkeit in Strausberg Mitte des 19. Jahrhunderts informiert. Der Frage, woher die Wriezener Geistlichen aus dem Oderbruch anno 1721 ihre Einnahmen generierten, geht Ulrich Pfeil nach. Wer weiß schon noch, dass auf dem Straussee Rennmotoren donnerten oder welche Vorgeschichte die „Andere Welt Bühne“ auf dem alten Postgelände hatte?
Aber auch in die Gegenwart führt das 33. Jahrbuch 2026. So berichtet Dr. Gabriele Stolze aus Hönow, wie man „Aus der Not dauerhaft eine Tugend machen“ kann. Indem man Kunst im Freien präsentiert und dabei möglichst viele einbezieht. Kiebitze im Oderbruch – wo sind sie geblieben? Der Frage geht Naturschützer Werner Weiß nach. Sein zehnjähriges Jubiläum feierte gerade der Altlandsberger Schlossgut-Verein. Die Rekonstruktion des Schlossgartens hat Boris Freiberg für die Leser nachvollzogen. Natürlich hat auch die älteste Stadt zum 800. Geburtstag von Manfred Hunger Platz gefunden und Uwe Bräuning begibt sich auf die Spuren des Raubmörders August Sternickel durch das Oderland. Mario Worm, Eggersdorfer Krimiautor, verbindet in seinen Büchern so perfekt Ereignisse der Vergangenheit und der Gegenwart mit spannender Kreativität, so dass seine Leser immer ungeduldig auf den nächsten Teil seiner Bücher warten. Doris Steinkraus geht der Geschichte der Landbäckerei Studier in Gusow nach, die nach Jahrzehnten schließen musste. Am Ende des Buches wird neben statistischen Erhebungen auch das neue Corporate Design für den Landkreis vorgestellt – „ein modernes Erscheinungsbild mit regionaler Identität“, wie es dazu heißt.
Bürgermeister Robert Nitz freut sich über dieses kontinuierlich erscheinende Jahrbuch. Im kommenden Jahr feiert Seelow seinen 775. Geburtstag. „Ich hoffe, dass unsere Chronik fortgeschrieben wird“, sagte er zu den anwesenden Ortschronisten. „Wir suchen für die Fortführung unseres monatlich erscheinenden Regionalmagazins noch zwölf Freiwillige, aus dem Kreis der Ortschronisten, die dazu beitragen wollen.“ Das Interesse an Orts- und Heimatgeschichte ist gewachsen. „Wir hoffen, so lange Gernot Schmidt hier Landrat ist, dass es auch mit dem Jahrbuch weitergehen wird“, sagte Seelows Bürgermeister und bekam dafür zustimmenden Beifall.
Das Buch ist in der Strausberger Buchhandlung Micklich sowie in den Touristinformationen erhältlich
Textquelle: Irina Voigt
Datum: 22.11.2025
Das neue Corporate Design für den Landkreis MOL
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Dr. Reinhard Schmook
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Dieser Artikel wurde erstellt durch:
Redaktionsbüro reisereste.de
Edgar Nemschok
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