News Gesundheit

8 Stunden – alles darüber geht stark auf die Gesundheit und schraubt das Unfallrisiko nach oben, warnt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten. Die NGG Berlin- Brandenburg stemmt sich damit gegen Pläne der Bundesregierung, den 8-Stunden-Tag zu ki

8 Stunden – alles darüber geht stark auf die Gesundheit und schraubt das Unfallrisiko nach oben, warnt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten. Die NGG Berlin- Brandenburg stemmt sich damit gegen Pläne der Bundesregierung, den 8-Stunden-Tag zu ki
© NGG | Florian Göricke

Burnout, Depressionen, Diabetes ... ?

Knapp 230.000 Stunden im Job – das ist das Fleißpensum

Knapp 230.000 Stunden im Job – das ist das „Fleißpensum“ vom Kreis Märkisch-Oderland pro Tag sagt die Gewerkschaft NGG Berlin-Brandenburg und fordert: „8-Stunden-Tag darf nicht kippen“

Rund 227.000 Stunden arbeitet der Landkreis Märkisch-Oderland – und zwar im Schnitt an jedem Tag. So viele Arbeitsstunden leisten nach Berechnungen des Pestel-Instituts alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zusammen: im Handwerk, in der Industrie, in den Dienstleistungen und im Handel.

„Das ist das große Fleißpensum vom Landkreis – die ‚Tages-Stechuhr vom Kreis Märkisch-Oderland‘.

Viele schieben täglich Überstunden. Und auch Schichtarbeit ist eine Riesenherausforderung für die Beschäftigten: Gerade der Wechsel von Früh-, Tages-, Spät- und Nachtschicht reibt viele Menschen auf“, sagt Sebastian Riesner von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG).

Der Geschäftsführer der NGG Berlin-Brandenburg kritisiert, dass die Bundesregierung jetzt auch noch an der Arbeitszeit rüttele. Der Gewerkschafter warnt: Die Beschäftigten würden das teuer bezahlen – und zwar mit ihrer Gesundheit. Die NGG ruft ihre Mitglieder dazu auf, sich an der bundesweiten Kampagne des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) „Mit Macht für die 8“ zu beteiligen.

Die Gewerkschaft warnt vor „zu viel Arbeit am Stück“. Wer regelmäßig mehr als 10 Stunden am Tag oder über 40 Stunden in der Woche arbeite, der werde das irgendwann merken:
„Es fängt mit Kopfschmerzen und Schwindelgefühl an“, so Sebastian Riesner. Auch Verdauungs - störungen und Schlafstörungen seien oft Folgen von einer zu langen Arbeitszeit. „Viele Beschäftigte ignorieren diese Signale. Richtig schlimm wird es, wenn Überstunden in Dauerschleife zu einem Burnout, zu Depressionen, Diabetes oder zu einem übermäßigen Alkoholkonsum führen“, sagt NGG-Geschäftsführer Riesner.

Besonders belastend seien auch unregelmäßige Arbeitszeiten: „Vor allem Früh-, Spät- und Nachtschichten bringen die innere Uhr enorm durcheinander. Wenn die dann noch im Wechsel laufen, wird es für die Gesundheit schnell kritisch“, sagt Sebastian Riesner.

Gerade auch in der Lebensmittelindustrie gebe es oft Wechselschichten. „Rückenschmerzen, Müdigkeit und Niedergeschlagenheit sind typische Phänomene bei der Arbeit in wechselnden Schichten“, so Riesner. Gut die Hälfte der Beschäftigten klage über Schlafstörungen.

Außerdem seien lange Arbeitstage auch aus Sicht des Arbeitsschutzes nicht ungefährlich. „Denn das Unfallrisiko steigt nach 8 Stunden stark an. Die Ermüdung nimmt zu, die Konzentration ab.

10 Stunden und mehr am Stück sind hoch riskant. Eine hohe Wochenarbeitszeit wirke sich auch auf das Schlaganfallrisiko aus. Dies steige bei 41 bis 48 Wochenstunden um 10 Prozent. Bei 55 und mehr Stunden pro Woche sogar um 33 Prozent. Gleichzeitig erschwerten noch längere Arbeitszeiten die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, so Riesner. Der Gewerkschafter weiter: „Wer holt das Kind aus der Kita ab oder unterstützt pflegebedürftige Angehörige, wenn überlange und unplanbare Arbeitstage
die Regel sind?“ Daher spricht sich die NGG klar für ein „Hände weg vom Arbeitszeitgesetz“ aus.

Pressemitteilung d. Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten Region Berlin-Brandenburg

Textquelle: Gewerkschaft NGG Berlin-Brandenburg

Datum: 04.12.2025


www.ngg.net



Dieser Artikel wurde erstellt durch:

Film- und Fernsehproduktion Rätzel
Stephan Rätzel
Redaktion


Tel.: 033 456 72 19 89

Zurück

^