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© Katharinenhof am Dorfanger
Vom Vergessen und einer ungewöhnlichen Freundschaft
KATHARINENHOF AM DORFANGER
In einer Plastiktüte war sein ganzes Hab und Gut, als Thomas Rankenhohn nach einem Krankenhausaufenthalt in den KATHARINENHOF IM DORFANGER einzieht. Viel über sein Leben, seine Vorgeschichte oder seine Vorlieben ist im Kompetenzzentrum für Menschen mit Demenz leider nicht bekannt, denn Thomas kann sich kaum noch ausdrücken: Er ist an Demenz erkrankt.
Es begann schleichend: Erst lies sein Kurzzeitgedächtnis nach. Der Verlust seiner geistigen, emotionalen und sozialen Leistung nahm ab. Sein Gehirn konnte viele Informationen nicht mehr wie gewohnt verarbeiten. Zunehmend geistig eingeschränkt, verlor Thomas nach und nach auch seine Selbstständigkeit. Angehörige sind nicht bekannt. Ein gesetzlicher Betreuer regelt seine persönlichen Angelegenheiten, die von ihm nicht mehr eigenständig entschieden werden können.
Wie gut, dass Thomas heute im KATHARINENEHOF IM DORFANGER lebt und hier gut aufgehoben ist. Eine Pflegeeinrichtung voller Herzenswärme, die auf den Umgang mit Menschen, die an Formen von Demenz erkrankt sind, spezialisiert ist. Genau das richtige Zuhause und das ideale Umfeld für den 70-jährigen Thomas. Seit zwei Jahren wohnt er hier und hat eine außergewöhnliche Freundschaft mit Haustechniker Alexander Thiel geschlossen.
Jeden Morgen steht Thomas am Tor. Er trägt meistens seinen Lieblingspullover, ein strahlend blaues Fleece-Shirt. Das hält warm, ist weich und so bequem. Hier wartet er auf Alex – wie der 46-Jährige von allen genannt wird. Was die beiden verbindet, ist die Begeisterung für das Handwerkeln. So kam es, dass Thomas so oft es passt den Haustechniker bei seiner Arbeit begleitet. Er hält die Leiter fest, auf der Alex steht, reicht ihm eine Glühbirne, schiebt den Wagen mit den Getränkekästen, sortiert Flaschen ein, trägt die Laubsäcke bei der Gartenarbeit – was auch gerade anliegt, Thomas ist gerne mit dabei und fasst an, wo es möglich ist.
Getragen von Fröhlichkeit, schweigsamen Momenten oder witzigen Dialogen – der Tag von Thomas bekommt Struktur und die Zeit einen Sinn. „Ich habe mich daran gewöhnt, dass ich bei vielen meiner Tätigkeiten begleitet werde und er mir gerne hilft“, erzählt Alex. Die beiden verstehen sich prima, auch wenn Thomas kaum noch sprechen kann. Oft bemerkt Alex, wie es in Thomas seinem Kopf arbeitet, wie er nach Worten sucht, sich ausdrücken will – aber nicht kann. Dennoch bemerkenswert, findet Alex, denn dann hat sein „Helfer“ einen guten Tag und verstehen können, was er ihm erzählt.
Alexander wüsste gerne mehr über das Leben von Thomas. Bunt muss es gewesen sein. Denn als Thomas im DORFANGER einzog, hatte er sehr lange Haare und eine Schallplattensammlung bei sich. Heute sind seine Haare halblang, er hat einen Vollbart, trägt seine Platten gelegentlich mit sich rum und hat in seinem Zimmer einen Plattenspieler stehen. Trini López legt er gern auf: Pop-Musik aus den 1960er Jahren mit Songs wie „If I Had a Hammer“. Ohrwürmer, die ihn in eine andere Welt und eine andere Zeit eintauchen lassen.
„Bestimmt war er eine coole Socke“, denkt Alex oft über den Bewohner. „Manchmal trägt Thomas ein „Guns N‘ Roses“ T-Shirt, denn Musik ist sein Ding. Die Woodstock-Zeit und Rock der 1970er und 1980er Jahre. Einmal hat er gesagt, dass er Koch war. Aber ob das stimmt oder sein Kopf ihm einen Streich spielt, weiß ich nicht“, berichtet Alex von seinen Tagen mit Thomas. Für den Bewohner ist der junge Haustechniker zu einer wichtigen Bezugsperson geworden, die ihm Struktur und Orientierung gibt. So menschlich, so empathisch, so voller Geduld ist Alex.
Heute hat der Haustechniker wieder eine lange Aufgabenliste: Wasserhahn reparieren, Fernseher anschließen, die Heizungsanlage überprüfen, die Sprinkleranlage spülen und vieles mehr. Die Malerarbeiten im Wohnbereich müssen heute ruhen, keine Zeit. Denn er muss auch noch in die benachbarte Einrichtung fahren und ein Schloss austauschen. Nicht immer kann Thomas mit dabei sein.
Der war eben noch beim Mittagessen und sammelt jetzt im Garten Steine ein – eine weitere Lieblingsbeschäftigung von ihm. Alex und die Betreuungskräfte bringen die Steine in den Garten zurück, wenn die Taschen wieder einmal zu voll sind. Die Wiederholungen stören hier niemanden, Thomas kann Steine sammeln, so viele er möchte. Denn in seiner Welt und als Mann, der an Demenz erkrankt ist, hat er in diesen Momenten seine Taschen voller Glück und fühlt sich angekommen in seinem neuen Zuhause, im KATHARINENHOF AM DORFANGER.
Der KATHARINENHOF® ist seit 1990 im Bereich Wohnen und Pflege für ältere Menschen aktiv. Mit dieser Erfahrung im Rücken und einem innovativen Konzept im Blick betreibt das Unternehmen Pflegewohnanlagen und Seniorenresidenzen in sechs Bundesländern: Berlin, Brandenburg, Hamburg, Niedersachsen, Sachsen und Thüringen. Derzeit verfügt der KATHARINENHOF® über eine Kapazität von rund 2.900 Plätzen.
Fredersdorf hat zwei besondere Orte für gute Pflege den KATHARINENHOF IM SCHLOßGARTEN mit seiner stationären Pflege und den KATHARINENHOF AM DORFANGER, das Kompetenzzentrum für Menschen mit Demenz. Beide Einrichtungen legen hohen Wert auf Achtung, Respekt und Wertschätzung im Umgang mit unseren Mitmenschen.
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Textquelle: Katharinenhof am Dorfanger
Datum: 28.11.2025
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Redaktion MOL Nachrichten
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